Neujahrsempfang 2019

mit Ausblicken und Einblicken

Wir gehen mit – bei der Bistumsreform, wie sie die Synode im Bistum Trier vorschlägt und wie sie der Bischof nun ausgerufen hat. Stillstand bedeutet bekanntlich Rückschritt, und den wollen wir gar nicht riskieren.

Ausgehend von Weihnachten, so machte Pastor Dumont in seiner Ansprache beim Gottesdienst im Mariendom zuvor deutlich, wollen wir nach vorne gehen, aber – wie die drei Weisen – auf einem anderen Weg. Das ist die Ansage unserer Zeit. Wer von Weihnachten her kommt, d.h. wer für sich erkannt hat, dass im Kind von Bethlehem Christus auch heute an unserer Seite ist, der geht gestärkt in die Zukunft. Seine Weise, das Reich Gottes in dieser Welt zu sehen, soll dabei der Maßstab des Handelns der Christen sein. Die Zuwendung zum Menschen und seine Verbindung zu Gott, seine Würde und Wertschätzung, wie sie die Bergpredigt und viele andere biblische Zeugnisse beschreiben, sind eine Vision Jesu, die wir uns gerne zu eigen machen und auf die Fragestellung focussieren, „wozu“ wir Kirche sind. Nicht „warum?“ oder „für wen?“, sondern „wozu?“.

Ernsthaft benutzt, hinterfragt dieses kleine Wort unser ganzes Tun und Handeln als Institution und Gemeinde. Sorgen wir für die Gelegenheit, dass die „Begegnung“ mit Christus uns drängt, seine Vision vom Reich Gottes in unsere Umfeld Wirklichkeit werden zu lassen? Oder sind wir eher oberflächlich unterwegs in der Absicht, mit immer neuen Methoden die Leute in die Kirche zu „locken“, um dann selbstzufrieden zu sagen, dass bei uns „die Welt noch in Ordnung“ ist… 

Die Frage nach dem „Wozu“ von Kirche stellt uns unsere Aufgabe für die Zukunft vor Augen.

Mit Christus an der Seite, einer Vision im Herzen und einer Aufgabe vor Augen gehen wir ins Jahr 2019.

Wir wollen den neuen Weg finden, ihn gestalten und mit all den anderen, die mit uns gehen werden, am Reich Gottes bauen.  

Unklar ist derzeit in der Tat noch so vieles, was die Reform der Kirchenstrukur im Bistum Trier angeht. Und es ist mühsam und anstrengend, neue Wege zu bewerben, von denen man noch nicht weiß, wie man in den nächsten Monaten dorthin kommen soll. 

Wie die Pfarrei der Zukunft aufgebaut sein soll, zeigt eine Zeitung mit dem Titel „Einblicke“, die an dem Abend auslag und regen Absatz fand. Sie beschreibt schonmal die Zielperspektive einer Pfarrei der Zukunft. Ernüchternd bleibt trotzdem, wieviele wichtige Dinge noch ungeklärt sind, v.a. im Bereich der Organisation synodaler Mitbestimmung oder in der Verwaltung und in Vermögensfragen. Bei aller Liebe zum Evangelium können wir uns an der Basis nicht damit abfinden, dass diese Fragen noch nicht geklärt sind. Dies führt nach wie vor zu sicher falschen Annahmen und wachsendem Mißtrauen dem Bistum gegenüber.

Trotzdem: Wir gehen mit Optimismus in die neue Zeit der Kirchengeschichte im Bistum Trier – und in der Erwartung, dass der Himmel uns nicht hängen läßt. Warum sollte er auch…?

Beim Jahresrück- und Ausblick spielte natürlich die Erinnerung an die beiden starken Wochen in und um St. Albert eine wichtige Rolle. Die Aufgabe der großen St. Albert-Kirche war sicher das markanteste Ereignis des vergangenen Jahres. Sie ist nur im Zusammenhang mit der Neueinweihung der 800 Jahre alten Michaelskapelle in Sichtweite der großen Kirche möglich gewesen.  Pastor Dumont erinnerte an die Vielen, die in dieser Kirche mit viel Engagement und Zeitaufwand ihren Dienst geleistet haben zur Feier der Gottesdienste und darüber hinaus. Wie schon in letzten Jahr (Familie Deimling) galt auch in diesem Jahr der Dank für alle Mühen und allen Einsatz stellvertretend für alle Ehrenamtler in den 7 Pfarreien nochmal einem St. Alberter Gottesdiensthelfer: Gut 60 Jahre hat Heinz Meurer in St. Albert den Lektorendienst verrichtet. Mit starker und verständlicher Stimme hat er das Wort Gottes zum Klingen gebracht, seit damals Pastor Malburg den damals noch Jugendlichen ansprach und ihm diesen Dienst zutraute. Die Stimme ist nach wie vor stark, aber die Augen wollen nicht mehr so – also hat Heinz Meurer im Jahr 2018 seinen Dienst als Lektor beendet. Als kleines Dankeschön überreichte ihm Pastor Dumont eine neue Ausgabe des Gotteslob – im Großdruck…

Ein Ausblick auf das kommende Jahr schloß den Reigen der Informationen an diesem Abend. Das bevorstehende Jubiläumsjahr 2020 (800 Jahre Mariendom und 800 Jahre Michaelskapelle) wird viel Aufmerksamkeit und Engagement brauchen. Der Umbau des St. Stephaner Pfarrhauses zum Caritas-Zentrum St. Stephan ist so gut wie unter Dach und Fach. An der letzten noch fehlenden Unterschrift wird’s nicht mehr scheitern. Und auch in Namedy soll der Anfang gemacht werden: mit einem ersten Bauabschnitt, der zunächst die Sanierung der alten Kirche vorsieht, bevor dann in einem zweiten kommenden Bauabschnitt (2020/2021) der Abriß des modernen Anbaus ansteht.

Bei aller gebotenen Einfachheit der Botschaft Jesu… Aber weil er die Menschen kennt, wird er Verständnis dafür haben, dass wir es uns selber gar nicht so einfach machen… und es doch gut machen wollen.

 

Für die Bilder danken wir wieder herzlich Karl Peter Schmelzeisen!
Danke auch den Helferinnen und Helfern in der Vorbereitung des Abends, im Pfarrheim und in der Küche.