Die sieben Sakramente
In der Katholischen Kirche gibt es insgesamt sieben Sakramente als besondere heilige Handlungen, die uns in einen heilsamen Kontakt mit der unsichtbaren Liebe Gottes bringen wollen.
Diese sieben Sakramente sind: Taufe, Firmung, Eucharistie (Kommunion), Bußsakrament (Beichte), Krankensalbung, Ehe und Weihe zum Diakon, Priester oder Bischof.
In ihnen wird uns Gottes Beistand für wichtige Stationen und Situationen unseres Lebens- und Glaubensweges vermittelt:
Der Anfang des Weges wird begangen in der Taufe.
Als regelmäßige Nahrung und Proviant für den langen Weg gibt es die Eucharistie/Kommunion, die bei uns in der Erstkommunion besonders feierlich begangen wird, aber auch danach in jeder Messe empfangen werden kann.
Die Firmung als bewusste einmalige Bestärkung wird bei uns in der Regel an Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsensein gespendet, sie kann aber auch noch später nachgeholt werden.
Wenn man als Erwachsener zum Christentum dazu kommt, werden diese drei Sakramente der Einweihung oder Initiation zusammen in einem Gottesdienst begangen.
Ehe und Weihe begleiten wichtige Entscheidungen zum Lebensstand.
Und schließlich gibt es auch noch das Bußsakrament/ die Beichte und die Krankensalbung als Beistand und Hilfe in belastenden Krisensituation wie Schuld, Krankheit oder die Vorbereitung auf den Tod.
Sakramentalien und Segnungsfeiern
Außer diesen sieben Sakramenten gibt es noch eine Vielzahl von weiteren rituellen Feiern und Handlungen zur Wegbegleitung in der Kirche, die als Sakramentalien oder Segnungsfeiern bezeichnet werden.
Kirchliche Beisetzungen sind z.B. Sakramentalien. Dazu gehören aber auch einige Riten im Laufe des Kirchenjahres wie etwa der Blasiussegen, die Verteilung des Aschenkreuzes am Aschermittwoch oder die Palmweihe am Palmsonntag. Weitere Beispiele sind Kirchweihe, Orgelweihe oder feierlich begangene Stationen auf dem Weg in einem christlichen Orden von den ersten Versprechen bis zur Weihe eines Abtes oder einer Äbtissin.
Zunehmend angefragt werden wir in jüngster Zeit auch von Menschen, die eine Segnung für ihre Lebensgemeinschaft erbitten.
Zu den einzelnen Sakramenten sowie zu einigen Sakramentalien und Segnungsfeiern finden sich in eigenen Menüpunkten jeweils weitere Erläuterungen und auch praktische Hinweise.
Hier auf dieser Seite folgen nun für Interessierte noch einige weitere kurze historisch-theologische Infos rund um das Thema "Sakramente".
Mysterien und Sakramente
Besondere religiöse Handlungen und Feiern gab es auch schon vor dem Christentum z.B. in prophetischen Zeichenhandlungen im Judentum und in sogenannten Mysterienfeiern in verschiedenen anderen Religionen, die damals im Mittelmeerraum eine große Verbreitung hatten.
Die Christen haben das griechische Wort "mysterión" und seinen lateinischen Verwandten "mysterium" für sich übernommen. Ableitungen davon finden wir in modernen Sprachen an vielen Stellen wieder, wenn es um etwas Geheimnisvolles geht. Ein Aspekt des Geheimnisvollen ist auch bei den Sakramenten, dass es um Kräfte geht, die auf den ersten Blick unsichtbar sind. Ein zweiter Aspekt ist außerdem, dass diese Handlungen besser zu verstehen sind mit einer entsprechenden Einweisung oder Einweihung in das Geheimnis.
Deshalb gab es auch von Anfang an immer Zeiten der Vorbereitung und der Ausbildung für Menschen, die neu zur Weggemeinschaft dazu gekommen sind. Hierzu gibt es auch die ebenfalls aus der griechischen Sprache entnommenen Fachbegriffe Katechese oder Katechumenat für den Glaubensunterricht und die Zeit der Vorbereitung sowie den Begriff Katechumenen für die Schülerinnen und Schüler.
Die Christen haben für ihre Mysterienfeiern schon früh außerdem auch das lateinische Wort "sacramentum" verwendet. Im Laufe der Zeit wurde dieser Begriff dann zur verbreiteteren Bezeichnung und unser heutiges deutsches Wort "Sakramente" ist offensichtlich davon abgeleitet. Hierin steckt das Wort "sacer" als Bezeichnung für etwas Heiliges und Unversehrtes. So wird neben dem Geheimnisvollen auch betont, dass es um Handlungen geht, die unserer Heiligung dienen und in einem ganzheitlichen Sinne heilsam für uns sein können.
Die Liebe als unsichtbare, aber wirksame Kraft
Die geheimnisvolle gottgewollte Kraft, mit der wir uns in den Sakramenten verbinden, ist die Liebe. Sie ist auf den ersten Blick unsichtbar, aber doch immer wieder spürbar in Prozessen des Lebens. Eben diese Kraft der Liebe soll in den Sakramenten sichtbar gemacht werden durch Zeichenhandlungen, Worte und Gebete. Wir wollen sie aber bei diesen Feiern nicht nur sichtbar machen, sondern uns auch bewusst mit ihr verbinden, damit sie in unserem Leben wirksam wird oder weiter wirksam bleibt.